Wir würden uns freuen, wenn Sie Kontakt mit uns aufnehmen! Vielleicht lässt
sich ein Zusammenhang finden?
Sie haben Daten, Ergänzungen und Nennungen von Namensträgern?
Wir freuen uns über alle Informationen und Aufzeichnungen aus der Familie, insbesondere vor dem Jahr 1650.
Auch heute noch geschieht es mir im täglichen Leben immer wieder, dass mein Familienname Zöllinger bei mündlichen Übertragungen, z.B. in einem persönlichen Gespräch oder in einem Telefongespräch, in veränderter Form niedergeschrieben wird. Hier entstehen dann die abenteuerlichsten Varianten: von Bollinger bis Söllinger.
Der Email-Kontakt und zunehmende Gebrauch von Anglizismen tragen des weiteren dazu bei und verändern den Familiennamen aufgrund des Umlautes „ö“ zu Zoellinger.
Ähnlich ist es meinen Vorfahren zu ihrer Zeit ergangen. Die folgenden abweichenden Schreibweisen des Familiennamens tauchten bisher in den verschiedenen Quellen (ohne Beachtung zeitlicher Nennung und Häufigkeit) auf:
Hier sind jeweils Schreibweisen mit nur einem „l“ anzutreffen. Als ursprünglichere Formen lassen sich wohl Zellinger und Zeillinger mit der größten Häufigkeit identifizieren.
Diese unterschiedlichen Schreibvarianten sind häufig und durchaus üblich und erklären sich vor dem Hintergrund der verschiedenen gesprochenen Dialekte und aufgrund der mangelnden Schreibkenntnisse und Rechtschreibungsregeln in jener Zeit. Die Erfassung des Namens erfolgte in der Lautschrift – eben so, wie es die Personen aussprachen und es der Pfarrer oder Schreiber verstand. Insofern sind regionale Hintergründe der gesammelten Personen als auch des Autors von Bedeutung.
Als phonetische Fixanteile unseres Familiennamens lassen sich festlegen:
Z_l_inger
Interessanter Weise werden die phonetischen Zusammenhänge und Abhängigkeiten für meinen Familiennamen ganz hervorragend mit dem Programm PHONETISCHER NAMENSGRAPH (beta 2) grafisch dargestellt. Dieses Programm wird gerade von Christoph Stöpel entwickelt. Dies klingt unglaublich wissenschaftlich und ist es tatsächlich auch.
Das Programm funktioniert, in dem man einen Namen eingibt. Daraufhin durchforstet das Programm die Geogen-Datenbank nach Ähnlichkeiten, die wie eine Straßenkarte verbunden werden (allerdings phonetisch, d.h. lautlich, nach Wortklang). Wenn sich zwei Aussprachen besonders ähnlich sind, wird eine Verbindungslinie gezogen (möglicherweise eine verwandte Schreibweise). Die Abstände werden lediglich aus Layoutgründen festgelegt, so dass möglichst viel lesbar ist. Ein Name mit vielen Verwandten (d.h. ähnlichen Varianten) wird dafür in die Mitte gerückt und seltenere nach außen hin.
Im Falle meiner Familienforschung hat dieses Tool die vorliegenden Familienforschungsergebnisse vollends bestätigt. Die Grafiken oben können vor diesem Hintergrund wie folgt interpretiert werden:
Der Name Zöllinger kann direkt aus den nächsten Formen wie Zellinger, Zallinger, Zillinger und Söllinger gebildet werden. Der Name Zellinger dagegen kann aus Zeilinger und Zelinger geformt werden. Eine direkte Bildung von Zöllinger aus Zollinger ist nicht wahrscheinlich, sondern nur über die Form Zallinger. Erstellt man den Namensgraph für Zullinger so fällt auf, dass aus diesem Namen alle der bisher vorkommenden Schreibweisen gebildet werden können. Im Teil "Gesicherte Familie" und „Herkunft“ werden diese Zusammenhänge anhand vorliegender Erkenntnisse aus der Ahnenforschung und Sichtung von frühen Quellen zusammenfassend diskutiert.
Die Schreibweise des Familiennamens mit „ö“ wurde erst Mitte des 19. Jahrhunderts manifestiert. Der erste Vorfahre, der mit „ö“ geschrieben wurde, ist 32 Johannes Zöllinger (Ehingen 1815 – Ehingen 1889). Noch im Geburtsmatrikel mit Zellinger erfasst taucht aus dem Jahre 1870 im Hof- und Familienverzeichnis von Ehingen für Haus Nr. 1 erstmals die Schreibweise mit „ö“ auf. Der Sohn Sebastian, der später den Hof übernimmt, wird hier sogar in derselben Quelle und auf derselben Seite als Zoellinger notiert. Im Sterbebild von 1889 wird der Familienname von Johannes Zöllinger ebenfalls mit „ö“ geschrieben. Alle nachfolgenden Generationen dieser Linie schreiben sich fortan als ZÖLLINGER. Bei diesem Vorgang handelt es sich um eine so genannte „Rundung“, eine Erscheinung, die in süddeutschen Mundarten zu beobachten ist (Prof. Dr. Udolph, Lehrstuhl für Etymologie / Namensforschung an der Universität Leipzig).