Wir würden uns freuen, wenn Sie Kontakt mit uns aufnehmen! Vielleicht lässt
sich ein Zusammenhang finden?
Sie haben Daten, Ergänzungen und Nennungen von Namensträgern?
Wir freuen uns über alle Informationen und Aufzeichnungen aus der Familie, insbesondere vor dem Jahr 1650.
Die Linien der Zellinger-Vorfahren im Nördlinger Ries lassen sich mit allen abweichenden Schreibweisen derzeit in direkter Linie bis zu JACOB ZELLINGER / ZELLNER / ZELLER zurückführen. Über Jacob Zellinger wissen wir, dass er vor 1645 nach Hainsfarth zugezogen ist und zu diesem Zeitpunkt mit seiner Frau Anna Apolonia Schmidt aus Wornfeld (womöglich ursprünglich aus Steinhart) bereits verheiratet war.
Die erste urkundliche Erwähnung dieses Jacob erfolgte am 14.11.1645 mit der Geburt des Sohnes Caspar (= mein direkter Vorfahre). Weitere frühe Nennungen finden sich durch den Kauf der Deutschordischen Sölde Hainsfarth Hs.-Nr. 115/116 am 30.09.1648, der Verleihung eines Teils der Felder des Hefehofes am 09.10.1654 und dem Kauf des Deutschordischen Lehengutes Hainsfarth Hs.-Nr. 85 am 23.12.1661.
Die Quelle von 1648 ist besonders bedeutsam, da hier der lange gesuchte Herkunftsort mit „vom Schemberg im Bistum Passau“ angegeben ist. Ebenso interessant ist, dass Jacob Zellinger die Sölde in Hainsfarth von seinem Schwager Jacob Schmidt in Wornfeld (verheiratet mit Maria geb. Brunnenmann aus Wornfeld/Hüssingen stammend) erworben hat. Damit ist auch die Herkunft seiner Frau als geborene Anna (Apolonia) Schmidt gesichert.
Übersetzung der Urkunde:
Söldenkauff zuo
Hainsfurtt, Jacob
Schmidten
Actum den 30ten 7bris ao 1648
Hat Jacob Schmidt teutschh: Unterth. zue Wora-
veldt sein zue Hainsfurtt ligendes Sölden
gütlin zwischen
gelegen, so der Commenda
Ötingen 23 1/2 Pfennig und 2 Hennen zue jährlich-
er Herrengüldt reichen thuet außßer
diss frey ledig undt eigen, Seinem
Schwagern Jacob Zellern vom Schem-
b(e)urg xx Passawischen Bistumbs Per
30 fl. zue kauffen geben, volgender
gestalten zue bezahlen, als 10 fl. Par
welche der Verkheuffer bereits Em-
pfangen, dann 5 fl. denen Heyligen zue Hainß-
furtt jährlichen zuverzinßen die
ubrige 15 fl. jährlichen uf Jacobi biß
zur völliger Bezahlung mit 5 fl. ab-
zustatten, undt ist gedachter Keuffer
für ein Underthanen an undt in dei
Pflücht genohmen worden, Actum ut
Supra.
Da der Herkunftsort mit „vom“ und nicht „von“ angegeben wurde, könnte dies auf einen kleinen Berg dieses Namens innerhalb eines Ortes oder einen ebensolchen Gehöftnamen hindeuten. Aufgrund der phonetischen Sprachproblematik und schlechten Lesbarkeit könnten hier Orte wie Schönberg, Scheibenberg, Schernberg, Schaunberg, Schellenberg oder Schardenberg in Betracht kommen. Auch ist die Endung jeweils auf –burg nicht auszuschliessen. Da das Bistum Passau neben der überschaubaren weltlichen Zuständigkeit im Hochstift Passau aber auch als geographisch nicht geschlossene Hofmark gesehen werden kann, kommen hier zusätzlich zahlreiche grössere und kleinere Orte oder auch Einzelhöfe im östlichen Bayern und Oberösterreich in Betracht.
Es gibt etwa 15 - 20 mögliche Orte in Bayern und Österreich. Im Bereich des Bistums Passau gibt es die Orte Scheibenberg (Pf. Preying), Scheibenberg (Pf. Schöfweg), Schönberg (Pf. Fürstenzell), Schönberg (Pf. Zeholfing), Pf. Schönberg und Pf. Schönburg. Jedoch befinden sich nicht alle dieser Orte auch im ehemaligen Territorium Hochstift Passau. Daneben gibt es weitere Orte namens Schönberg in Ober- und Niederösterreich. In Oberösterreich gibt es die Orte: Schönberg Rohrbach, Schönberg Wörschach, Schönberg Gmunden, Schönberg Regau, Schönberg Lohnsburg am Kobernaußerwald, Schönberg Sandl, Schönbergalm (Jagdhaus) Obertraun, Schönberg Klaus an der Pyhrnbahn, Schönberg Peilstein im Mühlviertel, Schönberg Klaffer am Hochficht.
Besonders aussichtsreich erscheinen dabei die Orte Schönberg bei Breitenberg (D), Schönberg bei Schwarzenberg am Böhmerwald (A) und Schönberg bei Peilstein (A) da diese direkt im ehemaligen Hochstift Passau liegen. Daneben gibt es weitere gleichnamige Orte Schönberg um Altötting, Mühldorf, Rottal-Inn und Freyung-Grafenau. Diese sind aber nicht direkt Teil des Territoriums "Hochstift Passau" gewesen und müßten somit erst als Einzelhöfe und Passauer Urbare der nicht geschlossenen Hofmark Passau zugeordnet werden können. Insgesamt passen diese Orte allesamt räumlich sehr gut mit der vermuteten Herkunftsregion und ursprünglicher Abstammung aus einem Ort „Zeiling“ im Gebiet um Altötting - Vilshofen - Passau bis Ried im Innkreis zusammen.
Bedauerlicher Weise nähern wir uns mit der geschätzten Geburt von Jacob Zellinger / Zell(n)er um 1615 – 1620 und der Ehe um 1643/44 einem Zeitraum in welchem die überlieferten Quellen sehr selten werden. In einigen der bisher sporadisch gesichteten Orte sind sowohl Familien namens Zeller als auch Zeilinger anzutreffen. Oft sind jedoch für den fraglichen Zeitraum keine Matrikel vorhanden. Insofern war bisher noch kein direkter Anschluss über die Geburt eines Jacob zu finden.
Desweiteren auffallend ist die Tatsache, dass der Jacob Schmidt mit seiner Familie evangelisch und der Jacob Zell(n)er katholisch war. Beide waren aber verschwägert. In dieser Zeit ist zwar die Konfession durch die Gegenreformation öfter hin und her gegangen, jedoch könnte das auch ein Hinweis sein, dass die Familie Zell(n)er / Zellinger eher aus dem oberösterreichischen Einzugsgebiet stammt. Dort war ja das evangelische Bekenntnis bis in die Zeit des 30-jährigen Krieges (1618 - 1648) stark verbreitet und wurde dann zwangsweise abgeschafft. Zahlreiche Menschen gingen in der schlimmsten Kriegszeit vom Ries nach Österreich. Gegen Ende des Krieges kamen von dort wieder viele aus Glaubensgründen von dort hierher. Das ist zwar beim Zell(n)er/Zellinger nicht der Fall, jedoch könnte die verwandtschaftliche Beziehung in diese Richtung hindeuten.
Sehr interessant ist die Tatsache, dass im direkten Nachbarort zu Hainsfarth, in Auhausen, am 23.10.1579 der Verwalter Rochius Zöllinger (* ca. 1545, oo ca. 1575) erstmals als Taufpate und als Verwalter in Auhausen genannt wird. Er hat dort nicht geheiratet, scheint also ähnlich wie die Hainsfarther zugezogen zu sein. Die Taufpaten der Kinder sind allesamt Standesgenossen also Verwalter und niedrige Adelige.
Der Hochzeitseintrag seines Sohnes Bartholomäus im Jahr 1613 ist zwar in Auhausen eingetragen, jedoch hat das Paar dort keine weiteren Kinder. Es dürfte also verzogen sein. Unsicher ist, ob die Sara, Tochter eines Barthel Zällinger die Tochter dieses Bartholomäus ist. Ein Herkunftsort ist bei der Eheschließung 1650 weder bei der Frau noch beim Mann eindeutig angegeben. Aktuell stellen sich die Auhausener Zöllinger wie folgt far:
Ehe: (ca. 1580)
Rochius Zöllinger, Verwalter in Auhausen (ab 23.10.1579), +/= 10./11.05.1607 Auhausen (Verwalter, so aber fast 13 Jar lang tegradirt gewesen und ein Privatleben gefihrt). Verheiratet
mit Helena.
Kinder:
Bernhard Wolf ~ 20.05.1581 (P: Bernhard von Westernach, Amtmann in
Wassertrüdingen)
Bartholomäus ~ 08.11.1582 Ehe: 12.10.1613 in Auhausen
Anna Helena ~ 31.05.1586 (P: Anna, Ehefrau Bernhard von Lichau,
Amtmann in Schwabach)
Ehe: 24.11.1613 in Ansbach mit Johannes Linck
Susanna ~ 06.01.1590
Barbara ~ 27.02.1591
Jacob Christoph * um 1600 Ehe: 1627
Ehe: 12.10.1613 Auhausen
Bartholomäus Zöllinger/Zällinger, Lehenbauer in Auhausen (1625,
1626), gew.
fürstl. brandenburg. Zinnknecht in Ansbach, jetzt alhier
wohnend ?
(1646), V: Rochius Zöllinger (+), Verwalter in Auh.
Elisabeth, V: Wolf Muser (+), Bauer in Auh.
Kinder:
? Friedrich * Ehe: 1646
? Sara * Ehe: 1650 mit Georg Eder
Ehe: 1627 Crailsheim (prokl. 6.7.8. Trin. in Auh.)
Jacob Christoph Zöllinger/Zellinger, Feldscherer (1627), zu Crailsheim wohnhaft, unter
königl. Mayst. zu Schweden Leuttenant (Taufpate am 11.05.1632 in Auhausen bei Hans Mayer), V: Rochius Zöllinger, gew. Verwalter in Auhausen
und Esther, Witwe des Marx Strigel, des Raths in Crailsheim
Ehe: 1646 Auh.
Friedrich Zöllinger, auf dem Eysenhammer zu Unterkochen Factor, V:
Bartholomäus Zöllinger, gew. fürstl. brandenburg. Zinnknecht in Ansbach, jetzt alhier wohnend und Anna Maria, V: Valentin Brückner, fürstl. brandenburg. Castner und
Amtsschreiber in Crailsheim
Insbesondere der Jacob Christoph Zöllinger erscheint besonders interessant als möglicher Anknüpfungspunkt zu Jacob Zellinger / Zell(n)er da die zeitliche Einordnung gut passt und auch wie oft üblich der Vorname "Jacob" weitergegeben worden sein könnte. Unklar ist jedoch der Bezug zu Crailsheim und "vom Schemberg im Bistum Passau" was gegebenenfalls über seinen Beruf als Feldscherer (Wundarzt) und Leutnant in der schwedischen Armee und den damit verbundenen Wirren und Umherzügen des Dreißigjährigen Krieges möglich sein könnte.
Ein Verwalter in Auhausen hatte die gesamte Verwaltung des brandenburgisch-ansbachischen Klosteramtes Auhausen zu organisieren und war ein hochgestellter Beamter mit vermutlich akademischer Bildung. Das bedeutet, dass der Rochius Zöllinger aus dem Beamtentum, der gehobenen Bürgerschicht oder der großbäuerlichen Schicht stammt.
Es ist aufgrund der räumlichen Nähe, der Seltenheit des Familiennamens und der Zuwanderung beider Familien gut möglich, dass es zwischen der evangelischen Auhausener Zöllinger Linie und den katholischen Hainsfarthern eine Verbindung oder eine frühere gemeinsame Herkunft gegeben hat.
Anders als bei den Exulanten, die aufgrund ihres protestantischen Glaubens aus ihren Herkunftsregionen ausgewandert sind, dürfte es sich beim katholischen Jacob Zellinger entweder um einen wandernden Handwerker (viele Nachkommen waren Büttner oder Schreiner) oder um ein wirtschaftliches Interesse mit dem Kauf eines Bauernhofes in Hainsfarth gehandelt haben. Viele verwaiste und verödete Höfe waren zu dieser Zeit im extrem fruchtbaren Nördlinger Ries zu haben. Auch der vermutete Ansiedelungszeitpunkt in der letzten Phase des 30jährigen Krieges zwischen 1640 und 1645 sprechen eher dafür.
In Hainsfarth war Jacob Zellinger/Zell(n)er deutschordischer Lehenbauer. Vielleicht lässt sich hier ein Zusammenhang mit der Ansiedelung im Nördlinger Ries über den Deutschen Orden herstellen. Es könnte womöglich sein, dass Jacob Zellinger aus einem einflussreichen Gebiet des Deutschen Ordens stammte und dort angeworben wurde, einen der verödeten Höfe des Deutschen Ordens in der Kommende Oettingen zu übernehmen. Auch der Herkunftsort seiner Ehefrau Wornfeld sowie die vermutete Abstammung der Familie Schmidt vom Meierhof aus Steinhart gehören zu den Besitztümern des Deutschen Orden. Hier könnte tatsächlich das Hochstift und Bistum Passau einen Zusammenhang liefern, denn der Fürstbischof Erzherzog Leopold Wilhelm von Habsburg (1614 - 1662) war unter anderem auch Hochmeister des Deutschen Ordens.
In den Protokollen der Deutschordenskommende Oettingen im Staatsarchiv Augsburg wird der Name Zell(n)er im Zeitraum 1648 bis 1672 als Familienname verwendet. Parallel dazu wird in den Steuerunterlagen des FÖSAH (Fürstlich Öttingen´sches Archiv Harburg) und in den späteren Eintragungen in den Kirchenbüchern Hainsfarth ausschließlich der Familienname Zellinger oder eine Variante verwendet. Hier könnte es theoretisch auch zu einer Verwechslung gekommen sein, da offensichtlich eine Familie Zeller zu früherer Zeit in Harburg nachgewiesen ist und zudem „Zeller“ eine geläufige Berufsbezeichnung für einen Vollbauern, sprich Großbauern war.
Es kann gut möglich sein, dass diese Varianten zunächst in den frühen Unterlagen als Assoziation oder Interpretation in der Namensschreibung entstanden sind. Dies ist ein weiterer Hinweis darauf, dass der Name aufgrund einer Einwanderung in der Region noch nicht sehr geläufig war. Auffällig ist, dass spätere Generationen nicht mehr als „Zeller“, sondern als Zellinger, Zaillinger oder Zoillinger geschrieben werden, was ebenfalls auf die Problematik der Lautschrift, sprich der Niederschrift nach dem Gehör und der unterschiedlichen Dialekte hindeutet. Auf alle Fälle findet nach 1650 in der direkten Linie eine Festlegung auf die Schreibweise Zellinger oder einer Variante davon statt.
Nur wenige Jahre nach Jacob Zellinger in Hainsfarth wird auch ein Leonhard Zellinger im Nachbarort Oettingen erwähnt. Er taucht zum ersten Mal am 10.12.1651 mit der Geburt des Sohnes Thomas auf. Thomas begründet dann die Linie nach Siegenhofen. In den Quellen wird er 1651 als Leonhard Zilner "de Ottingen in Bavaria" niedergeschrieben. Er war schon verheiratet als er hierher kam. Pate ist der (Einheimische) Thomas Hyrler (und später auch seine Frau). 1654 wird er dann als "es Altenötting" genannt. Bei seinem Sterbeeintrag 1661 heißt es "... Zillinger, ca. 40 Jahre alt". Die Zeit der Zuwanderung von Leonhard Zellinger und Jacob Zellinger ist nicht sehr weit auseinander (1645, 1651). Es könnten also vermutlich durchaus Brüder gewesen sein, zumal der Hainsfarther in zweiter Ehe mit einer Oettingerin verheiratet war. Ob es sich hier tatsächlich um eine naheliegende verwandtschaftliche Beziehung handelt, konnte bisher in den Quellen nicht nachgewiesen werden. Somit ist es gut möglich, dass die heute im Ries lebenden Namensträger auch auf unterschiedliche Stammväter zurückgehen können.
Die 3 Söhne von Jacob Zellinger begründen die Linien nach Nittingen/Oettingen (Melchior), Hainsfarth (Balthasar), Spielberg/Gnotzheim (Caspar). In der Hochzeitsurkunde von Sohn Balthasar Zellinger aus Hainsfarth vom 07. Oktober 1687 fungiert Melchior Zellinger aus Nittigen als Trauzeuge. Dies ist ein Indiz dafür, dass es sich mit Melchior um den Bruder von Balthasar handelt, der nach Nittingen eingeheiratet hat. Es wäre gut möglich, dass er seine Frau in Nittingen über die Beziehungen zur Oettinger Linie des Leonhard Zellinger kennen lernte.
Johann Thomas Zellinger, ein Enkel des Leonhard Zellinger aus Oettingen, taucht 1715 in Ehingen auf. Dort wird im Anschluss seine Tochter Anna geboren. Später lebt er in Nittingen, in dem weitere Kinder geboren werden. In dieser Zeit ist Johann Georg Zellinger, der Sohn von Caspar Zellinger aus Hainsfarth, bereits in Ehingen ansässig (1707 erwähnt als Besitzer eines Ackers in Ehingen) und begründet dort mit den Ehen 1718 und 1724 die Ehinger Linien. Die Eltern von Johann Thomas und Johann Georg könnten somit Neffen gewesen sein. Wenn es sich nicht um einen Zufall handelt, ist dies eventuell ein Indiz für einen verwandtschaftlichen Zusammenhang der ursprünglichen Linien Hainsfarth mit Jacob Zellinger und Oettingen mit Leonhard Zellinger.
Noch heute existieren direkte Nachfahren von Jacob Zellinger im Bereich des Nördlinger Ries, die sich sowohl Zellinger als auch Zöllinger als Schreibweise für den Familiennamen erhalten haben. Die heute in Hainsfarth lebenden Zöllinger stammen aus der Linie des Caspar und sind aus der Ehinger-Linie (Eltern: Johann Zöllinger / Ehingen und Kreszenz geb. Hauber / Hainsfarth) nach Hainsfarth gezogen (Heirat 27.07.1880 Hainsfarth: Karl Zöllinger kath. Schreiner aus Ehingen und Margaretha Schneid aus Laub).
Für den Familiennamen finden sich immer wieder abweichende Schreibweisen in den Quellen: Zellinger, Zöllinger, Zällinger, Zeillinger, Zallinger jeweils auch nur mit einem "l" sind anzutreffen. In den frühen Quellen wird auch Zellner oder Zillner verwendet.
Die Verbreitungsanalyse des Namens zeigt auf, dass die Bildung des Namens Zellinger und Zöllinger mit einer signifikanten Häufung im Bereich des Nördlinger Ries erfolgt sein muss. Dies wird durch die Ahnenforschung mit der Bildung von Zellinger in den frühen Quellen und der Ausformung von Zöllinger für die Stammlinie um die Mitte des 19. Jahrhunderts belegt.
Im Umkehrschluss bedeutet dies aufgrund der Ergebnisse der Verbreitungsanalyse aber auch, dass die Schreibweise in der Herkunftsregion davon abweichend gewesen sein müsste. Die möglichen phonetischen Varianten des Namens lassen allesamt eine deutliche Konzentration des Familiennamens im süddeutschen Sprachraum erkennen. Die größten Häufigkeiten sind in Süd- und Ostbayern und Ober- und Niederösterreich vorhanden.
Die ursprünglichsten und häufigsten Formen der Schreibweise des Familiennamens dürften Zeilinger/Zeillinger und Zallinger sein. Aber auch ursprüngliche Familiennamen und Schreibweisen wie Zeller oder Zillner können nicht eindeutig widerlegt werden.
Beim Namen Zeillinger handelt es sich um einen typischen Ortsnamen „der, der aus Zeiling kommt“, und dies könnte ebenfalls ein wichtiger Hinweis darauf sein, dass es sich beim betreffenden Gebiet zwischen Altötting und Ried im Innkreis um die richtige Herkunft handelt, da es hier eine eindeutige Konzentration der Orte Zeiling und abweichender phonetischer Varianten dieser Orte gibt. Darüberhinaus gibt es keine solchen Orte im deutschen Sprachraum.
Sehr wahrscheinlich dürfte der Ursprung der Familie auf das geographische Viereck Altötting – Vilshofen – Passau - Ried im Innkreis mit den dort vorhandenen Zeiling/Zeilling Orten und vorkommenden Namensträgern zurückgehen. Es lassen sich aber auch parallele Bildungen verschiedener Zweige von Namensträgern insbesondere unter Berücksichtigung der verschiedenen phonetischen Varianten aufgrund der Häufung und Konzentration der möglichen Herkunftsorte in diesem Gebiet (Radius ca. 40 km) nicht ausschließen. Zudem besteht die Gefahr von Verwechslungen in den Quellen wegen der Häufungen sowohl der Orte, als auch der Namensträger in diesem Gebiet. Im betrachteten Herkunftsgebiet können eine Vielzahl von Namensträgern in den Quellen vor dem Jahre 1670 nachgewiesen werden.